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| The Light. |
Augenscheinlich unauffällig betritt er die Bühne.
Gedrungene Statur. Erstaunlich klein.
Karohemd und schwarzer Blazer.
Mit seiner Akkustikgitarre und dem keck zur Seite gebundenen Halstuch könnte er glatt einem Cowboyroadmovie entsprungen sein.
Doch sein schüchterner Blick verrät bereits: Hier ist keine HarteKerl-Toughness im Spiel.
Hier knallt keine Faust in die Magengrube. Hier wird nicht trunken gepöpelt und gelärmt.
Nein, hier schwebt schwermütig-rauchiger Soul-Blues durch die Luft.
Hier atmet kraftvoller FolkRock schmutziges Leid.
Hier schleppt sich die Seele von Zusammenbrüchen über tiefe Krater, NightTerrors, MissingPieces hin zu schreiender Verzweiflung.
Kein perfid-schöner Abgesang auf Love Peace and Harmony.
Nein, hier wird gelitten, gestorben, selbstmalträtiert, schwarzgemalt.
Doch wer jetzt glaubt, dieses Kaleidoskop des Schmerzes würde zum sofortigen Selbstmord jedes Zuhörers führen, der hat noch nie 'The Voice' gehört!!
Gnadenlos raumfüllend.
So zerbrechlich klar.
Angefüllt mit tiefstem Seelenschmerz.
Und doch so bestimmend in ihrer hymnischen Melancholie.
Der Mann nennt sich Dallas Green - ein zivilisierter Steppenwolff des 21. Jahrhunderts.
There's a degree of difficulty in dealing with me. [Little Hell]
Sein Universum - City and Colour.
Und ich war gestern Zeuge.
Zeuge magischer Energie, wenn dieser Mann anfängt, die ersten Akkorde auf seiner Gitarre zu spielen, und dabei diese unglaubliche Stimme jeden Atmer einfriert für EwigSekunden.
And I'm afraid
To sleep because of what haunts me
Such as living with the uncertainty
That I'll never find the words to say
Which would completely explain
Just how I'm breaking down
Dabei geraten gerade die Songs zu UnterDieHautKriechern, die allein von ihm in zurückgenommener Akkustikversion vorgetragen werden. Da werden Day Old Hate und Coming Home zu stimmgewaltigem Gefühlstheater, das kleine Schauer den Rücken runterjagen lässt. Ein Echo des Verlassenwerdens, ein einsames Licht in dunkler Schwere.
Aber wenn dann erstmal seine Band zu den Verstärkern greift, ja dann werden die Uptempo-Stücke ausgepackt, und die schleppend-bluesige Version von Fragile Bird haut mich einfach nur um.
(Auch wenn der Sound ziemlich übersteuert und teilweise sehr scheppernd war, was aber an den TechnikHeinis lag - ein altbekanntes Problem, wie ich schon im Vorfeld lesen konnte:-(
1,5 Stunden purer SoulRock.
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| Go Home! Rrrrr... |
Und kein einzigstes Bild geschossen, dank der netten Security! Deshalb gibt es den hier ...
Haha.
Egal. Erstaunlicherweise fand ichs im Nachhinein nicht mal annähernd dramatisch, hier so ganz ohne Pix aufzukreuzen.
Aber es bleibt dennoch die erstmalige 'Blamage' an mir hängen, dass ich mir mein Arbeitswerkzeug habe abnehmen lassen!!:-)....
Und dabei immerfort diese WahnsinnsStimme im Ohr habe.....
Well I can hear my train comin'
Looks like time is not on my side
Well I can hear my train comin'
I'm still runnin' for my life
What makes a man pray, when he's about to die?
City and Colour - Astra - Berlin - 05. Oktober 2011


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