Während ich die letzten Tage zwischen Sonnenauf- und -untergang in der eiskalten Citrone hing, festgezurrt vom stupiden Promoalltag, alle Sinne weichgespült von hirnrissigen Anweisungen/Kommentaren/Sprachfetzen, und der Arghhhh!-Kreisel unerbittlich auf das Gaspedal drückte ... ja, da erinnerte ich mich. Irgendwas war doch da gewesen? Irgendwas wollt ich doch die ganze Zeit noch erledigen? Nur, zum Teufel, WAS war das gleich noch mal gewesen?????
[...]
Tag 2: Das Gehirn kramte ein wenig schuldbewusst morgens in den bereits erwachten Ecken, konnte jedoch nur tröge Verkostungs-Sichtkontakt-Verkaufs-Zahlen finden, und ich seuftzte entnervt. Wo waren nur meine ganzen Post-it's hin? Auf einen der unendlichen Klebezettlchn musste sich doch ein klitzekleiner Anhaltspunkt für meine manipulierten Denkzellen finden?!!!
[...]
Tag 4. Und ich schlitterte von einer DrückerAktion in die nächste. Derweil sich mein Apparat im Kopf bereits seit gestern von der Kopfschmerz verursachenden SupermarktBeschallungsanlage hatte einlullen lassen. Wohin sollte das alles nur führen?!!!!
[...]
Der 6. Tag brachte dann - Gottseisgedankt! - die frühere Arbeitskapazität meiner Hirnwindungen zurück.
Und deshalb gibt es hier nun auch den Bericht zum Gotye-Konzert von letzter Woche:-)
]
BERLIN. Mal wieder konnte sich frau auf die Hauptstadt verlassen, wenns um bisher hierzulande noch relativ verborgene musikalische Entdeckungen geht. Noch dazu, wenn der Sound aus der australischen Ecke des "Business" kommt, die ja doch eher von der Welt unbeachtet vor sich hin produziert. Dabei aber eine beträchtliche Anzahl einzigartiger Künstler hervorbringt, die es entweder nur zeitverzögert oder gar nicht in die 'Alte Welt' schaffen. Was schade wäre, gäbe es da nicht eine wirklich großartige Fundgrube, die wohl als die "Inkarnation" des australischen Sounds gelten kann: Triple J - meine tägliche Jukebox. Wer's dann noch ein wenig ungeschliffener-progressiver haben möchte, der entert die BrandNeu-Abteilung TripleJ Unearthed mit absoluter Aussie-"Frischware".
Zurück aber zum letzten Wochenende. Zurück zum belgisch-australischen MultiTüftler Wouter DeBacker, musiktechnisch seit einigen Jahren als Gotye bekannt.
Im Herzen der Berliner Kulturfabrik nistet der FrannzClub sein etwas "alternatives" Dasein. Doch auch hier gilt, wie wohl leider heutzutage in jeder anderen VeranstaltungsLocation auch, absolutes Fotografierverbot. Was ich nicht wirklich nachvollziehen kann, angesichts einer immer medialisierteren Welt, die sich doch sekündlich in einer wahren Flut von (bewegten) Bildern manifestiert.
In so einem "medialen Loch" festhängend, gebiert die Fast-Unmöglichkeit jeglichen visuellen Festhaltens jedoch ungeahnte Konzentration auf das Wesentliche.
Ja, was soll ich resümieren? Kein so intensives WOW!, wie noch bei C&C. Aber dennoch verblüffend, wie überzeugend [ argh. Scheißwort. Help me!] Gotye seine ausgetüftelten, bis ins Detail vertieften Sounds live auf der Bühne präsentiert. Weniger episch/flächendeckend in hymnische Dimensionen gehend, eher verqueere, live noch nie SO vor dem Auge zelebrierte Klangcollagen, die einen Teppich aus elektronischen, "handwerklich" meisterhaft inszenierten Popklängen weben. Ich sag nur: Das mystisch-extravagante Miii...-irgendwas [hach, nach tagelanger Suche fand ich den Namen zu dem "Ding" endlich. Korrekt heissts: Mbira], vom Einstein persönlich zum leben/vibrieren gebracht, haha. Und dann - frau könnte meinen "Zylophon" - , was aber [auch] alles andere konnte als nur "Glockenspiel":-))) [Auch hier hat die Recherche ein mir bisher unbekanntes Töne spuckendes "Chromaharp" gefunden...]Man sieht, der Einblick in eine mir unbekannte Welt von Klangwerkzeugen war bereits an sich beeindruckend.
Und wäre das nicht schon allein staunenswürdig, geht doch nach dem Auftakt auf einmal die AUSTRALISCHE SONNE vor meinen Eyes auf ...
![]() | |||||||||
| ...like this... |
Hearts a mess, auf Platte so unwiderstehlich, schrumpft on stage -leider- auf enttäuschende Minimalgröße zusammen. Dagegen überzeugen groovige Dubstep-Nummern wie State of the Art und Don't worry.
Aber der Über-Burner schlechthin - weil mich total gefressen: "I'm addicted to a certain kind of sadness" - : Bronte.
Now your bowl is empty
And your feet are cold
And your body cannot stop rocking
I know
It hurts to let go
And your feet are cold
And your body cannot stop rocking
I know
It hurts to let go
Since the day we found you
You have been our friend
And your voice still
Echoes in the hallway of this house
But now
It’s the end
You have been our friend
And your voice still
Echoes in the hallway of this house
But now
It’s the end
We will be with you
When you’re leaving
We will be with you
When you go
We will be with you
And hold you till you’re quiet
It hurts to let you go
When you’re leaving
We will be with you
When you go
We will be with you
And hold you till you’re quiet
It hurts to let you go
Und während die Worte mein Herz fast stehen lassen, flimmert im Hintergrund das Video vom kleinen Indianer-Waldmädchen auf mich herab, und die "BüffelBisons" [?] schauen traurig hinterher....
Doch irgendwie schien Mr. Gotye der ewige Tratsch-Lärm, der ständig von der Bar herüberwehte, mächtig auf den Senkel zu gehen, jedenfalls wurde das Encore gleich ohne normale Pause hintendran gequetscht. Das apatisch anmutende, sich anscheinend im DauerDämmerzustand befindende Publikum hats auch nicht anders "verdient"! Auch wenn zum Finale dann ein wenig SingAlong-Stimmung aufkam, und die Band sich noch einmal zu einer kleinen DrumSession hinreissen liess. Doch dann ein letzter Beat. Licht aus. Gehetztes Gehusche von der Bühne. C'était tout.
![]() |
| Setlist Gotye - Frannz Club - Berlin - 5/11/2011. |


Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen