Von La Cumbre/4700 m ü.M. runter nach Coroico/1100 m ü.M.
64 Kilometer HolterDiePolter und mit Vollgas auf 2-3 Meter Wegesbreite saunah am Abgrund entlang.
Das Bike rumpelt, schlittert, kracht über die SchotterSchmalBahn hinweg, Kurve für Kurve nicht sichtbar, wann der näxte Gegenverkehr kommt.
Das, was diesen Trip überhaupt so nervenkitzelig macht, ist der LINKs-Verkehr, der dich nur 30 Zentimeter am vertikalen Schlund entlangführt! - Eingeführt, damit der "Äußere" "bessere" Sicht zum Manövrieren hat!!!!
Am "Gefährlichsten" Punkt, der "Devil's Nose", soll schon so mancher, urplötzlich-merkwürdiger Halluzinationen wegen, ins Herz der Tiefe geblickt haben!
Und auch sonst ist an diesem Karfreitag, dem wichtigsten Osterfeiertag hier in Bolivien, mächtig viel AusflugsBetrieb auf der "Road of Death" unterwegs ... auch die Einheimischen starren fasziniert in Schluchten und nach oben in die nieselfeinen Wasserfälle, auch wenn schon längst eine Zweitstrasse eröffnet ist (2007).
Davor MUSS es die Hölle gewesen sein, mit all den fetten Trucks und Bussen, die sich auf diesem Nadelöhr entlangschlängelten .... im GEGENVERKEHR natürlich!
Mir stockte gerade eben der Atem, als ich den Bus hinunterfallen sah!!! OhMeinGott!!!! Zum Glück hab ich das nicht vorher gesehen!!!!
200-300 Menschen sollen jährlich in den bis zu 600m tiefen Klippen "verschwunden" sein!!! Keiner weiß es so genau! Doch Nebel, Regen, SchlammRutsche, Hangabbrüche und allzuviel alkoholisiert-übermüdete Fahrer trugen zur tödlichen Legende dieser Strecke bei.
Und auch, seitdem "nur noch" hauptsächlich Radfahrer hier unterwegs sind, gab es mindestens 15 Todesopfer unter den Bikern plus unzählige Fast-Nah-TodesFälle!!
Zuletzt hat es 2010 ne Japanerin im Slow-Gang erwischt: Keiner weiß so richtig, was da mit ihr passiert war ... Aber sieht frau, vorallem die guides im mörderischen Karacho runterprettern, die höchstwahrscheinlich "Wannabe"-Biker zu dümmlichsten Sachen animieren .... dann ist klar, dass auch weiterhin Kreuze am Wegesrand aufgestellt werden müssen! Gibt es doch keine Leitplanken!
| Vorbereitung am Pass La Cumbre. |
ABER: Ich habe diesen Bike-Trip so dermaßn genossen! Mit SUPER-Wetter (Absolut kein Regen! Es hätte auch ganz anders kommen können, befinden wir uns doch noch immer am Ende der rainy season! Und die MacchuPicchu-Tage sind mir noch aufs Höchste ins Gedächtnis eingeschrieben!) und einem grandiosen Panorama über Tal+Berge. Einem extrem guten Bike - Ich glaube, darauf kommt es bei der ganzen Geschichte überhaupt an! Also lieber ein paar Kröten mehr ausgeben für ein FullSuspension-Bike mit funktionierenden!!! Bremsen, als das Risiko der mannigfaltigen BilligTouranbieter eingehen ... gibt es doch für die "Death Road" keine wirklichen SicherheitsStandards!!!
| G.fish - davor ... |
Jedoch: Vor jeder Kurve wird hier als "Pflichtversicherung" gehupt was das Zeug hergibt! Alles andere wäre sowohl für Fahrzeuge als auch Biker "mörderisch"....
Von anfänglich kühler BergSzenerie ging es, mit jedem Höhenmeter tiefer, hinab in die Yungas-Cloud-Forest-Gefilde. Die Temperatur stieg, wir Biker kamen so langsam zum Schwitzen, erreichten wir doch am Ende die halb-tropischen Ausläufer Coroicos - da, wo angeblich der beste Kaffee Boliviens herkommen soll!!!
Gepusht mit 100% Adrenalin und grenzenlosem Enthusiasmus geriet ich in einen wahren, dreistündigen DownHill-Rausch!
Am Ende war G.fish - staubbepudert - "The First Lady" bzw. nun nur noch "Kami Kaze" genannt! Und: Ich konnts nicht glauben, dass nun "schon" Schluss sein sollte!!! Ich wollte MEEHR!!!!:-)
| ... und danach! |
...
[ Zurück nach La Paz die dreistündige Ausweichstrasse genommen, und auch hier zeigte sich: Trotz "Leitplanken" und breiterem Asphalt ist die Gefahr noch lange nicht gebannt! Solange wie sich die Bolivianer gegenseitig in den Kurven bei Null-Nebel-Sicht überholen und liegengebliebene LKWs unbeleuchtet aus dem Nichts auftauchen, wird auch diese Strasse nicht viel harmloser sein! Abgesehen vielleicht davon, dass sie nun nicht mehr AufNimmerWiedersehn im CanyonAbgrund verschwinden, sondern als Strassenwracks enden!! Gegenseitig selbst "ausgekickt"!!!
Ich war Zeuge von den bolivianischen "Fahrkünsten"!!!! Der Fahrer unsres Busses - ein Paradebeispiel! Zum Glück waren nur die guides neben ihm angetrunken!!! Das ist doch schonmal ein "Fortschritt"!!!:-) ]
[ Heute, am TagDanach: ArschSchmerz und kleine Mini-Müdigkeit. Aber ich bin so froh, es "gewagt" zu haben!!! - Selbst für Mountainbike-Anfängern wie mich, ohne allzuviel Erfahrung meisterbar!! Also:
Leute, auf zur DeathRoad"!!!! ]
[ Morgen werde ich mir mein "I Survived"-Shirt und die Cd mit all den Pixx/Videos, die die guides ständig von uns auf dem Weg nach unten gemacht haben, abholen. Dann gibts endlich die HautNah-Beweise!!!:-) ]
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