Ich hatte gelangweiltes Bootsgedümpel, überbordernde Hitze und viel totes Nichts erwartet. Mein indisches Backwater-Trauma halt. Was mich dann doch kurzentschlossen auf diesen 4-Tages-Trip schickte, war meine noch ungezügelte Neugier gepaart mit der puren Hoffnung, es möge mich Durch-Und-Durch-Pessimistin einfach komplett überraschen. Und das hat es dann auch.
Mit seinen windschiefen Pfahlhäusern, wuseligen Märkten zu Land und zu Wasser, dem permanenten Kanaltreiben und einem schlichten, ursprünglichen Lebensstil strotzt diese bevölkerungsreiche Region nur so vor gedrängter Vitalität. Eine kunterbunt leuchtende Dynamik und immense Fruchtbarkeit prägt die wasserdurchfluteten Ausläufer des gewaltigen Mekongs, der von seinem Ursprung im tibetischen Hochland bis hierher mehr als 4300km hinter sich hat.

Ich habe sowohl die hart-verhandelte private als auch die in fünf Minuten gebuchte Touri-Variante ausprobiert. Und keine bereut. Bin zum absoluten NudelsuppenFreak geworden! Und durfte in My Tho eine fast unverhoffte "Hellohello!"-Winkewinke-Freundlichkeit erleben, die ich so nicht erwartet hatte, nach all der Zurückgenommenheit in Saigon. Und: Ich erhielt aus heiterem Himmel meine erste wagemutige MopedFahrstunde, die in Sekundenschnelle aus einem noch leicht befangenen GoldFish einen befreit Strahlenden gezaubert hat! Ich bin definitiv Bike-infiziert nun.
Mit einem unterbewußten Gefühl von Nochmal-Wiederkommen-Müssen bestieg ich nach der etwas gehasteten Kurzvisite den Bus nach Dalat. Die mich schlagartig dahinraffende Erkältung war da bereits im Anmarsch...
Für all die Bildersüchtig-Kurzentschlossenen, hier der direkte Weg zu
Vietnam On The Run . Enjoy!
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