Montag, 16. Juli 2012

Schlaflose Zwischenräume.

Der "Gefallene Engel" kam mir wieder in den Sinn.
Ich weiß nicht warum.
Vielleicht ... weil ich Anhaltspunkte für mein eigenes Scheitern suche?
Vielleicht ... weil seine unermessliche, so verdammt existenzielle Unruhe von damals mir heute dermaßen vertraut vorkommt?
Vielleicht ... weil auch er so ein Abseitiger des Lebens [ Fernando Pessoa* ] war? Immer kurz vor dem Absturz, näher dem notwendig-banalen Aufprall denn dem ungezügelten Entgleiten.
Dabei jedoch stets mit hyperventilierendem Herzschlag und einem ungetrübten Hunger nach dem Licht unterwegs - Wie ein flatterhaftes, trunkenes Seelenpapier [ F.P. ], das sich der träumerischen Bedingungslosigkeit ohne Wenn und Aber hingab, um dann doch vom regenschwer-eintönigen, kollektiven Salat des Lebens [ F.P. ] sodann in den Dreck geworfen zu werden.
Am Rande. Da stand er.
Und hielt doch beharrlich an der sternenfunkelnden Illusion des Augenblicks fest.

Ein Vagabund - aus einer unbestimmten Notwendigkeit heraus.
Ein gelebtes Theaterdrama ohne Gleichen.
Zerfasert.
Verschwirrt.
Im eigenhändig konstruierten Universum der tanzenden Materie.
Ein abgewetzter Zeitgenosse, der doch immer ein wenig neben allem stand.
...
[ Was er wohl jetzt macht? ]


* Sein Buch der Unruhe hat nun endlich auch seinen Weg zu mir gefunden. Seit wenigen Tagen meine allabendliche ZuBettGeh-Lektüre. Mehr als ein paar Seiten schaff ich jedoch nicht - verhaken sich seine zum Teil sehr schwermütigen, von bitterer Schläfrigkeit, Selbststrangulation und ewigem Zaudern + Hadern durchzogenen, zusammenhangslosen Gedanken mit einer unausweichlichen Intensität in mir!

Wenn das Herz denken könnte, stünde es still.

F.P.

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