[ Als könnte mich die gestrig zusammengezimmerte, meine höchsteigene, genötigte "Abrechnung" mit der Liebe, noch nicht so wirklich loslassen.
Als verfolgten mich die kalten Blicke der schmählichen Restbestände und der zerknautschten Treibgüter bis hinab ins MeinReich der permanent-verschlüsselten Zeichen und Botschaften.
Als drangsalierten mich die (an)abgebrannten Melodien offenliegender Verstandeslücken in süß-scharfen Hundegebell ein ums andere Mal.
- Hey Hirn! Können wir nicht in sittlicher Übereinkunft - wie zwei ganz normal(e) "(Er)Gewachsene" - die seelische Erkrankung meiner Selbst begraben? - ]
"Unsere Liebe ist eine Orgie gemeinster Quälereien. Sie ist voll raffinierter Erniedrigung, wilder Entmächtigung, bitterer Enttäuschung, boshafter Rache und gehässiger Aggression. Sie ist gierig, klebrig, verschlingend, maßlos, kurzatmig, empfindlich, heuchlerisch, unstillbar. Zu ihr gehören Gefühle der Not, nicht des Wohlbehagens: Hass, Angst, Wut, Schuld, Schwäche, Neid und eifernde Sucht. Auf dem Weg der Liebe befriedigt sich der eine selbst durch den und am anderen. Was dem einen recht ist, sei dem anderen billig. Liebende machen einander gefügig. Nur dabei schlägt ihnen keine Stunde. Unsere Liebe ist egomanisch und asozial, eine nahe Verwandte des Wahnsinns und der Sucht. Wer an Verliebte denkt, weiß, wovon die Rede ist. Nur die Über- und Hochschätzung der Liebe in der Kultur bewahrt sie gewöhnlich davor, als Krankheit im Sinne der Reichsversicherungsordnung liquidiert zu werden."
[ Volkmar Sigusch - Neosexualitäten ]

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