Das ist für gewöhnlich die Zeit, wenn der ohrenbetäubende Überbombast-Spektakel-Showdown sprichwörtlich die allerletzte Kulisse ehrwürdig zusammenkrachen lassen darf.
Der Augenblick der fulminanten, jede bisher zusammengebastelte FilmLogik konsequent wieder über den Haufen schmeißende, letzteingeworfene Drehung-Um-180-Grad im HandlungsPlot. - Der HundertprozentGarant für darauffolgende, verwirrte Fassungslosigkeit und anschließende nächtliche Diskussionsrunden an verrauchten Küchentischen.
Wenn der Countdown läuft und der filmischen Daseinsberechtigung langsam aber unvermeidlich die Puste ausgeht, dann rappeln sich all die In-Jeder-Sekunde-Dahin-Zu-Sterben-Drohenden nochmals zum Endspurt um die preisverdächtigsten Final Words der Filmgeschichte auf.
Noch schnell den Auftritt des Einsamen-Wolf-Ritts in die untergehende TechniColor-Sonne eingeschoben.
Dann.
The Final Take.
Der Schlusspunkt unter anderthalb-stündige "Quälerei", Treibjagd oder Flennerei durchs kinematografische Zirkusland. Je nach Gusto. Und fachmännischem Können natürlich.
Denn dass das "Schicksal" eines Films - ob nun hinauf in die geheiligten Gemächer des ewigen KinoOlymps oder aber tief hinab in die Höhle des totalen Vergessens und NimmerWiedersehns - , das hängt oft mehrheitlich vom Geschick des Regisseurs und Drehbuchautoren ab: How to close things right?
Bad Endings können genauso gut einen bis dato respektablen Streifen ins finale Aus befördern, wie Good Endings dem sonst nur Mittelmäßigen auf die Sprünge helfen können. Nur wenige Minuten entscheiden darüber, ob wir gefangen bleiben im geheimnisvollen Universum der FilmPhantasien und dieses mit hinüber in unsere allzu reale Welt nehmen oder ob wir uns alsbald von den verhunzten Möglichkeiten der AndersWelten abwenden und als "Bloody Shit" abhaken.
Was nun die Frage nach dem NonPlusUltra-Schlussakt angeht, kann ich zwar keine befriedigende Antwort liefern (Denn alles, aber auch alles liegt ja bekanntlich im Auge des Betrachters!).
Aber: Ich kann hier eine der wohl epischsten Final Scenes anführen, die mein Cinemaniac-Brain spontan ausgespuckt hat.
The Last of the Mohicans.
[R: Michael Mann, USA 1992]
Mehr heroische Tragödie geht einfach nicht!
Abgründig gewalttätig und dennoch voller Poesie - so vereinen sich am FelsKlippenFinale Verzweiflung und Erlösung, Tod und Rache.
Magua, der grimmig-kaltschnäuzige Hurone, der den Letzten der Mohikaner (den für G.fish damals sexiest Film-Indianer:-) einfach! in die Tiefe schickt. - Wer nach dem schwermütigsten FilmEnde Ausschau gehalten hat: Bitte sehr! Und: Es funktioniert immer noch!
Was diesen FinalAkt für mich jedoch so unvermeidlich "perfekt" macht, ist das begleitende Main Theme aus dem Soundtrack! Wenn ab 01:07 die Fiddle zum Spielen ansetzt, durchfährt mich ein jedes Mal ein kalter Schauer, der von der subtilen Bass-Line nur noch angeheizt wird!
[ Promentory - nach The Gael von Dougie MacLeon. Eigentlich ein schottisches Hochzeitslied. - Na, wenn das SO ist, dann her damit! Falls ich jemals....und so!:-)]
Und wie ich mich so durch die wirren youtube-Annalen durchklicke und -zappe, immer mehr im Sog der ultimativen Schlußpunkte gefangen, stoße ich doch jäh auf ein absolutes JUWEL: Gregory Campbell Johnson. - The mysterious man on guitar.
Nicht nur, dass dieses Genie seine eigene Version von eben Promentory eingespielt hat. Nein! Er hat sich doch glatt an das Main Theme einer meiner absoluten Best-Ever-Movies, The Promise aus
The Piano, herangemacht. Und ich kann nicht anders als den Atem anzuhalten...
Und um den Bogen nochmal zu den Most BreathTaking "Endings" zu schlagen - auch wenn diese Szene hier noch "weit" vor dem eigentlichen Ende kommt - , so steht sie doch für einen der lähmensten, aufwühlensten Climax-PlotPoints meiner eigens zusammengeschusterten Filmgeschichte. Ein Schweigen so brüllend vor Schmerz und Abneigung wie es kein noch so lauter Schrei vermag.
Und als finale Zugabe in diesem kleinen Schlenker der "Non-Happy-Ending-S" heute verabschiede ich mich
mit Johnsons Storm-Inspiring-KopfKino.
Es könnte glatt einer Anno-Dazumal-Cowboy-und-Indianer-Welt entsprungen sein, setzen sich doch bei mir augenblicklichst Wilde-Kurdistan-Ausgeburten im Hirn fest: Ein verwegener Ritt durchs verwunschene Tal-Getunnel. Schroffe Felsvorsprünge. Canyon-Geflirre. Der Sound holprigem Hufengeklapper zerbirst die Stille der staubigen HitzeWand. Die Luft schmeckt nach durchsickernder Coolness und subtilen FreiheitsPixeln. Der Marlboro-Man lässt grüßen!:-)
[Dabei sind seine Tonaufnahmen qualitativ so unverschämt gut, dass, einmal heruntergeladen, sich bei mir nun ein "unerklärlicher" In-Repeat-Modus eingestellt zu haben scheint....:-)]
Adíos mis companeros!
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